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Warum ein Babykopfkissen sinnvoll sein kann

Eltern meinen es nur gut, wenn sie der Anweisung folgen, ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken zu legen. Schließlich ist es die Rückenlage, die glücklicherweise für einen Rückgang des plötzlichen Kindstods gesorgt hat.

Doch mit den neuen Schlafgewohnheiten, die in den USA unter dem Motto „Back to sleep“ propagiert wird, treten bei Babys gehäuft Schädelasymmetrien auf. Wir gehen der Frage nach, ob hier ein spezielles Babykissen sinnvoll wäre.

Darum verformt sich der Babykopf

Bei Babys ist die Schädeldecke noch nicht durchgehend verknöchert. Vielmehr besteht der Schädel aus fünf Knochenplatten, die langsam zusammenwachsen. An den Stellen, an denen mehrere Platten aneinander stoßen, entstehen Fugen und größere Lücken – die Fontanellen.

Meist ertasten Eltern lediglich die große Fontanelle oberhalb der Stirn, insgesamt hat ein Babys sechs Fontanellen. Zum Glück, denn Mutter Natur hat sich natürlich etwas dabei gedacht, den Schädel zu Beginn des Lebens flexibel zu halten:

Unter der Geburt gelangen Babys dank der einzeln verschiebbaren Schädelplatten leichter durch den Geburtskanal. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Gehirn. Wäre der Schädel von Anfang an verknöchert, bliebe dem Gehirn kein Raum zum Wachsen.

Gestörte Symmetrie:Plagiozephalie & Brachyzephalie

Als Folge der vielen Stunden, die Babys auf dem Rücken (und dem Hinterkopf) oder seitlich auf ihrer Lieblingsseite liegen, lässt sich eine Zunahme von Plagiozephalie oder Brachyzephalie bei Babys beobachten. Bei der Plagiozephalie verschiebt sich die Symmetrie des Schädels, die Brachyzephalie hingegen beschreibt eine Verflachung des Hinterkopfes, umgangssprachlich wird vom so genannten „Plattkopf“ gesprochen. Für Schädeldeformitäten, die nicht lagerungsbedingt sind, lassen sich folgende Ursachen vor, unter oder nach der Geburt ausmachen:

  • Vorgeburtliche Ursachen:
    Das Baby befand sich schon viele Wochen vor der Geburt in der Beckenlage. Der Druck auf die weichen, verschiebbaren Knochen verformt den Babykopf
  • Während der Geburt:
    Bei einer normalen Geburt, aber auch bei einer Zangen- oder Saugglockengeburt kann sich der Schädel verformen. Diese Verformungen bilden sich in der Regel nach wenigen Wochen von alleine wieder zurück.
  • Nach der Geburt
    Eine frühzeitige Verknöcherung der Schädelnähte führt dazu, dass der Babykopf in seiner Entwicklung gestört wird und sich ungünstig verformt.

Babykissen gegen „schiefen“ Babykopf

Das Gute vorweg: Bei lagerungsbedingten Verformungen des Kopfes haben es Eltern selbst in der Hand hier vorzubeugen. Ein spezielles Babykissen ist dabei aber nur eine Möglichkeit!

Wenn wir uns den Alltag mit Baby genauer ansehen, fällt auf, dass Babys eben nicht nur überwiegend auf dem Rücken schlafen, nein sie verbringen häufig auch sonst den Rest des Tages in Rückenlage. Sei es im Kinderwagen, im Maxi Cosi beim Transport im Auto, beim Einkaufen (wieder im Maxi Cosi), im Stubenwagen oder auf der Krabbeldecke.

Babys, die in den ersten Monaten viel Zeit im Tragetuch bzw. in einer Babytrage verbringen, haben mit dem Problem „Plattkopf“ so gut nie zu kämpfen. Ihr Köpfchen hat den Raum, den es braucht zu wachsen, ohne Druck von außen. Da aber nicht alle Eltern, eine Babytrage nutzen wollen oder können, erscheint ein Babykissen sinnvoll.

Die Vorteile eines Babykissens

Ein Babykopfkisen fördert die gesunde Entwicklung des Schädels, indem es gleichmäßigen Druck auf den Kopf verteilt. Durch dieergonomische Form unterstützt es die natürliche Kopfhaltung und sorgt für eine angenehme Schlafposition.

Zusätzlich fördert es die Bewegungsfreiheit des Babys, indem es die Kopfrotation erleichtert. Das atmungsaktive Material sorgt für eine gute Luftzirkulation und beugt Überhitzung vor. So kombiniert es Komfort und Sicherheit, um die gesunde Entwicklung des Babys optimal zu unterstützen.

Leider gibt es im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Deutschland bisher immer noch nicht die Empfehlung, Babys dafür in Wachphasen vermehrt auf den Bauch zu legen (Stand 2018). Und so beobachten Ärzte und Chiropraktoren im gleichen Zeitraum eine starke Zunahme an „schiefen Köpfen“ (Plagiozephalie).

Diese Plagiozephalie wird definiert als einseitige Hinterkopfabflachung. Ursache kann z.B. eine schiefe Haltung im Mutterleib durch Spannungen der Gebärmutter (siehe Behandlung von Schwangeren) sein.

Weitaus häufiger kommen die Babys jedoch mit einem normalen Kopf zur Welt und die Abflachung wird erworben. Dies passiert durch häufigeres oder gar ausschließliches Liegen auf einer Hinterkopfseite.

Hierdurch kann der weiche Knochen verformt, vor allem aber am natürlichen Wachstum gehindert werden. Eltern sollten also neben regelmäßiger Bauchlage in Wachphasen vor allem darauf achten, dass das Baby nicht immer den Kopf zur gleichen Seite drehen muss um z.B. die Mutter, Licht, Geschwister, … zu sehen.

Also ruhig mal den Stubenwagen umdrehen oder das Kind „verkehrt herum“ ins Beistellbett legen.

Was hilft sonst noch gegen Schädelasymmetrien?

Es gibt verschiedene Wege, eine Verformung des Babykopfes zu verhindern. Wahrscheinlich hat jedes Baby zum Schlafen eine „Schokoladenseite“. Letztlich geht es uns als Erwachsene ja ähnlich.

Doch zum Glück haben es Eltern vor allem in den ersten Lebenswochen eines Babys im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand, die Schlafposition (nach dem Einschlafen) zu ändern und so für eine gleichmäßige Belastung des Kopfes zu sorgen.

Unser Tipp: Wende regelmäßig das Köpfchen deines Babys ganz sanft von der einen auf die andere Seite. So wird der Druck auf den Kopf gleichmäßig verteilt.

Und auch tagsüber gilt es, eine gleichmäßige Druckverteilung auf Babys Kopf zu ermöglichen. Lege dein Baby im wachen Zustand ruhig auf den Bauch (aber lass dein Kind dann nicht allein). So werden die Nackenmuskeln trainiert und der Hinterkopf entlastet.

Ein Babykopfkissen ist auch beim Liegen im Kinderwagen sinnvoll

Die Babykopfkissen beeinflussen nicht nur die Liegeposition im Babybett, sondern eben auch im Kinderwagen – und schaffen damit gute Voraussetzung für einen schönen gleichmäßig geformten Kopf.

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